Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 20. Mai 2010

Entlohnungsformen Personalfachkaufmann/-frau IHK


© Dr. Marius Ebert, Deutschlands Schnell-Lernexperte, Am Kissel 7, 53639 Königswinter, Fon  0049/2223/90 59 75, Fax 0049/2223/90 59 76, Email: info@spasslerndenk.de, Website: http://www.spasslerndenk.de

Skype: Julianboss, Blog: http://mariusebertsblog.com, Xing: https://www.xing.com/profile/Marius_Ebert, Twitter: http://twitter.com/mariusebert  Shop: htttp://www.spasslerndenk-shop.de

 


 

Entlohnungsformen Personalfachkaufmann/-frau IHK

Arbeitslöhne, Formen

 

Wir unterscheiden den Zeitlohn, den Akkordlohn, den Prämienlohn und den Pen-sumlohn. Akkordlohn, Prämienlohn und Pensumlohn werden als Leistungslöhne bezeichnet.

 

 

Zeitlohn

 

Beim Zeitlohn wird ein bestimmter Lohnsatz pro Zeiteinheit gezahlt. Der Zeitlohn ist als Entlohnungsform geeignet, wenn kein Anreiz für ein hohes Arbeitstempo gegeben werden soll, z. B. weil zu schnelles Arbeiten die Unfallgefahr erhöht oder die Qualität der Leistung mindert. Außerdem ist der Zeitlohn geeignet, wenn der Arbeitende das Arbeitstempo nicht beeinflussen kann und wenn die Arbeit zu in-konsistenter Leistung führt, wie z. B. bei planerischen oder organisatorischen und künstlerischen Tätigkeiten.

 

Der Vorteil des Zeitlohns liegt in seiner einfachen Errechnung. Ein Nachteil kann darin liegen, dass die Arbeitskräfte keinen Anreiz für Mehrleistungen erhalten.

 

 

Akkordlohn, Akkordfähigkeit und Akkordreife

 

Beim Akkordlohn hängt  die Lohnhöhe von der erzielten Leistungsmenge ab. Um Akkordlohn einzuführen, muss die Arbeit akkordfähig und akkordreif sein.

 

Eine Arbeit ist akkordfähig, wenn

 

                            ihr Ablauf in einer vorher bekannten oder bestimmbaren                                                         Weise wiederholbar ist,

 

                            die Arbeitsleistung zeitlich messbar ist,

 

                            und die Ergebnisse der Arbeit  mengenmäßig erfassbar sind.

 

 

Eine Arbeit ist akkordreif, wenn sie von allen Mängeln befreit ist, die einen gere-gelten Arbeitsablauf behindern können. Der Arbeitsablauf muss also störungsfrei  sein. Außerdem muss die Arbeit vom Arbeitenden ausreichend beherrscht  werden.

 

 

Akkordlohn, Zeitakkord und Geldakkord (Stückakkord)

 

Beim Stückakkord wird ein Geldbetrag für eine bestimmte Arbeitsleistung vorge-geben. Der Akkordlohn ergibt sich beim Geldakkord aus der Multiplikation von Leistungsmenge mal Akkordsatz. Zielvorstellung des Arbeiters bei Stückakkord ist es, möglichst viele Stücke  zu schaffen.

                                                                                                                         

Beim Zeitakkord hat der Arbeiter für seine Leistung eine bestimmte Soll-Vorgabe in Minuten. Diesem Soll-Vorgabewert ist wiederum ein bestimmter Geldfaktor pro Minute (Minutenfaktor) zugeordnet. Zielvorstellung des Arbeiters bei Geldakkord ist es, schneller pro Stück  zu sein.

 

Manchmal benutzt man bei der Berechnung der Vorgabezeit die so genannte De-zimalstunde die statt 60 Minuten 100 so genannte Dezimalminuten hat.

 

 

Zeitakkord, Vorteile

 

Der Zeitakkord hat gegenüber dem Geldakkord (Stückakkord) folgende Vorteile: Einmal kann der Arbeiter seinen Leistungsstand ständig kontrollieren, indem er seine benötigte Zeit mit der Vorgabezeit vergleicht. Zum Zweiten kann man beim Zeitakkord klar zwischen außerbetrieblichen und innerbetrieblichen Einflüssen tren-nen. Die Lohnseite als außerbetrieblicher Einfluss wird durch den Geldfaktor ausgedrückt, die innerbetriebliche Seite wird durch die Zeitvorgabe ausgedrückt.

 

 

Akkordlohn: Akkordrichtsatz

 

Der Akkordrichtsatz ergibt sich aus dem tariflich garantierten Mindestlohn zuzüglich einem Akkordzuschlag von üblicherweise 15 % bis 25 % des Mindestlohnes.

 

 

 

Akkordlohn: Vorgabezeit, System vorbestimmter Zeiten

 

Die Vorgabezeit besteht aus drei Komponenten: der Grundzeit, der Erholungszeit und der Verteilzeit. Die Grundzeit ist die Zeit, die bei normaler Leistung für eine bestimmte Arbeit benötigt wird. Die  Erholungszeit dient der Regeneration. Die Verteilzeit kann wiederum in zwei Komponenten aufgegliedert werden und zwar in die sachliche und die persönliche Verteilzeit. Die sachliche Verteilzeit  ist die Zeit, die durch Störungen im Arbeitsablauf entsteht. Die persönliche Verteilzeit entsteht durch persönliche Bedürfnisse.

 

Systeme vorbestimmter Zeiten analysieren zunächst den Bewegungsablauf be-stimmter Tätigkeiten (Hinlangen, Greifen, Loslassen usw.) und ordnen dann diesen Bewegungselementen Zeiten zu. Solche Systeme können helfen, die Vorgabezeit zu bestimmen.

 

Gruppenakkord

 

Gruppenakkord ist die gemeinsame Entlohnung mehrerer Arbeitskräfte. Zunächst wird - entsprechend dem Einzelakkord - der Lohn der Gruppe festgestellt. Dann muss dieser Lohn gerecht verteilt werden. Hier kann man sich mit Äquivalenzziffern helfen.

 

 

Prämienlohn

 

Der Prämienlohn besteht aus einem leistungsunabhängigen Teil, dem Grundlohn, und einer leistungsabhängigen Prämie. Folgende Prämien sind z. B. in der Praxis üblich: Mengenprämien, die gezahlt werden, wenn eine vorgegebene Sollmenge pro Zeiteinheit überschritten wird. Güteprämien, die gezahlt werden, wenn Lei-stungsfaktoren wie Ausschuss oder Nacharbeiten unter einem bestimmten Pro-zentsatz bleiben. Ersparnisprämien, wenn Fehlzeiten oder Anlernkosten unter ein vorgegebenes Niveau gesenkt werden, oder Betriebstoffe eingespart werden. Terminprämien für eingehaltene Lieferzeitpunkte. Nutzungsprämien, wenn die Aus-nutzung der Betriebsmittel verbessert wird.

 

 

 

Unterschiede von Akkordlohn und Prämienlohn

             

Beim Prämienlohn gibt es eine Zweiteilung in Grundlohn plus Prämie. Der Akkordlohn kennt eine solche Zweiteilung nicht. Der Prämienlohn kann auch qualitative Mehrleistungen vergüten, während beim Akkordlohn nur quantitative Leistungen zum Tragen kommen. Durch den Prämienlohn können auch Intelligenz- und Charakterleistungen vergütet werden. Beim Prämienlohn ist das Risiko schlechter zu verdienen geringer als beim reinen Akkord. Die Prämie gibt es ja nur für eine Mehrleistung, bei Minderleistung erfolgt kein Abzug. Der Prämienlohn kann auf jede Leistung aufbauend eine Prämie gewähren, der Akkordlohn bezieht sich auf die Normalleistung.

 

 

 

Pensumlohn („überwachter  Zeitlohn“)

 

Eine Mischform aus Zeitlohn und Akkordlohn stellt der Pensumlohn dar. Er enthält einen festen Grundlohn und dies erinnert an den Zeitlohn. Er enthält aber auch einen Pensumlohn für ein zu schaffendes Pensum und dies erinnert an den Akkordlohn. Der Unterschied ist, dass dieses Pensum vorher vereinbart wird. Zwischen Mitarbeiter und Vorgesetzten muss es also vorher eine Vereinbarung geben, welches Pensum vom Mitarbeiter erwartet werden darf. Wenn nun im nachhinein festgestellt wird, dass ein Mitarbeiter sein Pensum nicht geschafft hat, dann hat das keine Auswirkungen auf das Pensumentgelt. Aber: Für die nächste

 

Abrechnungsperiode werden auf Grund der Leistungsabweichung Pensum oder Pensumentgelt neu festgelegt. Man könnte den Pensumlohn somit als „über-wachten Zeitlohn“ bezeichnen.

 

 

 

Pensumlohn, Sinn

 

Was ist der Sinn dieser Entlohnungsform? Sowohl beim Akkordlohn, wie auch beim Prämienlohn steht die Höhe des leistungsabhängigen Arbeitsentgeltes erst „nach getaner Arbeit“ fest. Mit anderen Worten: Sie orientieren sich an der Vergangenheit. Der Pensumlohn wird für eine erwartete Leistung in der Zukunft gezahlt. Wird diese Leistung innerhalb einer Abrechnungsperiode nicht erreicht, erfolgt kein Abzug, sondern eine Anpassung wiederum für die nächste Abrechnungsperiode. Es handelt sich also um eine Entlohnungsform mit leistungsabhängigen Bestandteilen, aber gleichzeitig – zumindest für die aktuelle Abrechnungsperiode – mit dem Charakter eines festen Lohns. Das Ziel ist hier nicht eine ständige Leistungssteigerung, denn dies ist gar nicht immer sinnvoll. Es geht bei dieser Form der Entlohnung eher darum, dass feste Pensen regelmäßig erfüllt werden.

 

 

Pensumlohn, Vorteile, Nachteile für den Arbeitgeber

 

Für den Arbeitgeber hat der Pensumlohn den Vorteil, dass es weniger Streitigkeiten um Leistungsvorgaben gibt, als beim Akkordlohn, weil die Auswirkungen für den Arbeitnehmer erst zeitlich verzögert auftreten. Der Pensumlohn ist vor allem dann für ihn eine vorteilhafte Entlohnungsform, wenn er bei den Mitarbeitern einen regel-mäßigen Leistungsoutput erreichen will und nicht eine ständige Leistungssteige-rung. 

 

Nachteile ergeben sich daraus, dass die Messung des Pensums nicht immer ein-fach ist und es  somit schwer fällt, qualitative Ziele in Form eines Pensumlohns zu entlohnen. Auch erfordert ein solches Entlohnungssystem in der Praxis eine spe-zielle computergestützte Abrechnung. Die Anforderungen an die Führungskräfte sind hoch, da eventuell nach jeder Abrechnungsperiode die Pensen neu abgestimmt werden müssen.  Da es sich um Fragen der Entlohnung handelt, muss der Betriebs-rat einbezogen werden (§ 87 (1) Nr. 10 u. 11 BetrVG).

 

 

Pensumlohn, Vorteile, Nachteile für den Arbeitnehmer

 

Der Pensumlohn gibt dem Arbeitnehmer Sicherheit für die nächste Abrechnungs-periode. Er wird nicht zu einer ständigen Mehrleistung motiviert, sondern eher zu Konstanz und Regelmäßigkeit. Nachteile können entstehen, wenn der Arbeitnehmer sein Pensum zu hoch schraubt und sich zu großem Leistungsdruck aussetzt. Arbeitnehmer, die den unmittelbaren Leistungsanreiz brauchen, fühlen sich vielleicht  mit dem Akkordlohn wohler.

 

 

 

Inspirations-Zitat

                                                                                                                                    

 

„Was Du beschließt, das wird Dir gelingen,

und das Licht strahlt auf Deinen Wegen.“

 

                                                                Hiob 22.28

 

 

 

Wollen Sie mehr über Marius Ebert und seine Spaßlerndenk-Methode erfahren?



Videocoachings zu vielen betriebswirtschaftlichen Themen im Spaßlerndenk-Shop



Viele Grüße, Lernen ist leicht!



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen