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Freitag, 30. April 2010

Außenwirtschaft Betriebswirt/in IHK in 26 Tagen


© Dr. Marius Ebert, Deutschlands Schnell-Lernexperte, Am Kissel 7, 53639 Königswinter, Fon  0049/2223/90 59 75, Fax 0049/2223/90 59 76, Email: info@spasslerndenk.de, Website: http://www.spasslerndenk.de
                                                                               
   

Außenwirtschaft (Betriebswirt/in IHK in 26 Tagen)
Zahlungsbilanz

Wie sehr eine Volkswirtschaft mit der übrigen Welt verflochten ist, zeigt uns ihre Zahlungsbilanz. Diese Zahlungsbilanz zeigt Stromgrößen, das heißt den Fluss von Geld und keine stichtagsbezogenen Bestandsgrößen, wie es die Bilanzen der Unternehmen tun.


Zahlungsbilanz, Bestandteile

Die Zahlungsbilanz besteht aus vier Teilen: Der Leistungsbilanz, der Kapitalbilanz, der Devisenbilanz und einem Restposten für Differenzen der Zahlungsbilanz, die durch Mängel der Datenerfassung nicht geklärt werden konnten. Wir betrachten zu-nächst die Leistungsbilanz genauer.


Leistungsbilanz

Die Leistungsbilanz zeigt die empfangenen und gelieferten Leistungen unserer Volkswirtschaft und zwar aufgespalten nach Güterleistung, Dienstleistung und  Lei-stungen ohne Gegenleistung.

Die Bilanz, die die Güterleistung erfasst, heißt Handelsbilanz, die Bilanz der Dienstleistungen heißt Dienstleistungsbilanz, die Bilanz der Leistungen ohne Ge-genleistung heißt Übertragungsbilanz. (Z. B. Wiedergutmachungsleistungen). 



Außenbeitrag

Der Saldo der Handelsbilanz und der Saldo der Dienstleistungsbilanz bilden zu-sammen den Außenbeitrag einer Volkswirtschaft.


Kapitalbilanz

Die Kapitalbilanz ist die Bilanz des Kapitalverkehrs, also des Kapitals, das Ausländer hier investieren (auf der Aktivseite) und des Kapitals, das Inländer im Ausland investieren (auf der Passivseite).



Devisenbilanz

Die Devisenbilanz zeigt auf der Aktivseite den Devisenabfluss  und  auf der Passivseite den Devisenzufluss  bei der Deutschen Bundesbank. Die Salden der Leistungs- und Kapitalbilanz werden durch entsprechende Devisenzuflüsse oder Devisenabflüsse in der Devisenbilanz ausgeglichen, so dass  auch die Zahlungsbilanz insgesamt ausgeglichen ist. 

Zeigen also die Leistungsbilanz und die Kapitalbilanz insgesamt einen positiven Saldo von 1000,-- Euro, so steht dem ein entsprechender Devisenzufluss von  1000,-- Euro in der Devisenbilanz auf der Passivseite der Devisenbilanz gegenüber. (Restdifferenzen werden durch den Restposten zum Ausgleich gebracht.)



Zahlungsbilanz der Bundesrepublik Deutschland

Bisher sind wir von einem vereinfachten Schema ausgegangen. Auf der nächsten Seite („quer nehmen“) finden wir eine Abbildung der „richtigen“ Zahlungsbilanz der Bundesrepublik Deutschland. Diese Übersicht zeigt uns, dass man im Rahmen der Leistungsbilanz noch mal unterscheidet in „Bilanz des Erwerbs- und Vermögens-einkommens“ und die Übertragungsbilanz. Man möchte hier differenziert sehen, was durch wirtschaftliche Gegenleistung erzielt wird und was nicht. So enthält die „Bilanz des Erwerbs- und Vermögenseinkommens“ z. B. das, was Ausländer hier verdienen, während die Übertragungsbilanz die Zahlungen ohne direkte wirtschaftliche Gegenleistung bilanziert, wie z. B. Entwicklungshilfe.

Auch die Kapitalbilanz ist  in der „Originalzahlungsbilanz“ noch stärker differenziert, nämlich in Kapitalflüsse aufgrund von Investitionen (Investitionsbilanz), Kapitalflüsse aufgrund von Wertpapiertransaktionen (Bilanz der Wertpapiertransaktionen) und Kapitalflüsse aufgrund von Kreditgeschäften (Kreditverkehrsbilanz).


Inspirations-Zitat
                                                                                                                                    
„Pflegt immer den Umgang mit Menschen, die Euch inspirieren,
umgebt Euch mit Menschen, die Euer Bewusstsein heben."


Yogananda






Viele Grüße, Lernen ist leicht!


 


Dr. Marius Ebert, der Spaß-Doc
        










                                                                                                                                    










































Donnerstag, 29. April 2010

Marketing-Plan, Elemente Betriebswirt/in IHK


© Dr. Marius Ebert, Deutschlands Schnell-Lernexperte, Am Kissel 7, 53639 Königswinter, Fon  0049/2223/90 59 75, Fax 0049/2223/90 59 76, Email: info@spasslerndenk.de, Website: http://www.spasslerndenk.de

Elemente des Marketingplans (Betriebswirt/in IHK in 26 Tagen)

Begriff der Strategie


Der Begriff der Strategie wurde in den fünfziger Jahren aus dem Militärischen auf die Betriebswirtschaftslehre übertragen. Eine Strategie ist ein Plan, in dem die Ziele des Unternehmens festgelegt werden, sowie die Mittel, um diese Ziele zu erreichen. Wir unterscheiden drei Dimensionen der Planung, die strategische (=langfristige) Planung, die taktische (= mittelfristige)  Planung und die operative (= kurzfristige)  Planung. Der langfristige Verhaltensplan der strategischen Planung wird im Rahmen der taktischen und operativen Planung durch Aktionsprogramme konkretisiert.

Eine Strategie wird also in einem Plan dokumentiert und konkretisiert.


Struktur eines Marketingplans


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Marketingplan zu strukturieren. Wir gehen von folgender Struktur aus: Am Anfang steht die  Situationsanalyse, dann folgt eve-tuell  eine Problemanalyse, die Zieldefinition, die Strategieformulierung, die Aktions-programme, die Budgetierung, eventuell eine Budgetallokation (= Budgetverteilung), eine Umsatz- und Gewinnprognose und die Kontrollen. Wir betrachten zuerst die Situationsanalyse.


Situationsanalyse, Mikro und Makro-Umwelt


Bei der Situationsanalyse müssen sowohl die unternehmensinternen Rahmenbedin-gungen (Standort, Personal, Produktionsmittel etc.) wie auch die unternehmens-externen Rahmenbedingungen analysiert werden. Bei der Analyse der unter-nehmensexternen Bedingungen können wir noch einmal unterteilen und zwar in die Analyse der Mikro-Umwelt des Unternehmens (Kunden, Lieferanten, Konkurrenten etc.) und die Analyse der Makro-Umwelt (Ressourcenentwicklung, politische Ent-wicklung, technische Entwicklung, rechtliche Entwicklung, z. B. zum Umweltschutz, allgemeine Bevölkerungsentwicklung, Entwicklung auf den Finanzmärkten etc.)


Genauere Betrachtung der Analyse der Mikro-Umwelt


Im Rahmen der Analyse der Mikro-Umwelt eines Unternehmens sind besonders die kundenbezogenen Bestimmungsgrößen und die markt-bezogenen Bestimmungs-größen wichtig.

Kundenbezogene Bestimmungsgrößen sind zum Beispiel die Bevölkerungsentwick-lung, die Altersstrukturentwicklung, das Familienverhalten, das Arbeits- u. Freizeit-verhalten, das Bildungsverhalten und die Einkommensentwicklung.

Konkurrenzbezogene Bestimmungsgrößen sind vor allem: Generelle Marktstruktur (Monopol, Oligopol, Polypol), Zahl der Konkurrenz und Konkurrenzbeziehung (stark, schwach).

Manchmal kann es auch sinnvoll sein, den Markt generell zu betrachten. Markt-bezogene Bestimmungsfaktoren sind vor allem der Entwicklungsgrad des Marktes (Marktpotenzial) und der Grad der staatlichen Einflussnahme.

Chancen-Risiko-Analyse, Potenzialanalyse


Oft schließt eine Situationsanalyse mit einer Chancen-Risiko-Analyse oder einer Potenzialanalyse ab.

Bei der Chancen-Risiko-Analyse werden für verschiedene Ideen die Chancen und die Risiken gegenübergestellt, die auftreten könnten, wenn diese Ideen umgesetzt werden.

Die Potenzialanalyse fragt, welche strategischen Möglichkeiten die Ressourcen des Unternehmens bieten. Bei der Potenzialanalyse werden sämtliche Unternehmens-bereiche auf besondere Stärken hin untersucht. Man sucht also systematisch in den Bereichen Produktion, Forschung und Entwicklung, Marketing, Personal, Finanzen usw. nach besonderen Stärken des Unternehmens.

Manchmal fasst man die Chancen/Risko-Analyse und die Stärken (Schwächen)-Ana-lyse auch unter dem Begriff "SWOT-Analyse" zusammen. Dies steht für "Strength" (Stärken), "Weakness" (Schwächen), "Opportunities" (Chancen), "Threats" (Bedro-hungen = Risiken).

Ebenfalls gebräuchlich ist der Ausdruck „SOFT-Matrix“ für „Strength“, „Opportuni-ties“, “Failures“ und „Threats“.

Nach einer eventuell noch nötigen Problemdefinition erfolgt nun die Zieldefinition. Wir betrachten die Bedingungen an eine solche Zieldefinition und die Zielbezie-hungen.

Bedingungen an die Zieldefinition, Zielbeziehungen


Ziele müssen grundsätzlich operational definiert sein. Dies erfordert die Definition des Ziels in Bezug auf vier Dimensionen: den Zielinhalt, das "WAS"; das Ziel-ausmaß, das "WIEVIEL"; den Zeitbezug, das "WANN" und den Segmentbezug, das "WO".

Ziele können dabei grundsätzlich folgende Beziehungen zueinander aufweisen: Ziel-komplementarität, Zielneutralität und Zielkonflikt.

Danach wird die Strategie formuliert und durch Aktionsprogramme operationalisiert. In den Aktionsprogrammen werden im einzelnen folgende Fragen beantwortet: "Was wird im einzelnen getan?", "Wann wird es getan?", "Wer wird es tun?" und "Wie viel wird es kosten?"

Budgetierung, Top-Down und Bottom-Up


Nun folgt die Budgetierung. Die Budgetierung klärt die Frage, wie viel Geld einem einzelnen Projekt oder einer Aktion als Vorgabe zugewiesen wird. Die Budget-festlegung kann auf zwei Wegen vorgenommen werden: Top-Down oder Bottom-Up.

Bei der Top-Down-Budgetierung wird von der Firmenleitung der Gesamtbetrag vor-gegeben, den das ganze Projekt kosten darf.

Bei der Bottom-up-Budgetierung erarbeitet zunächst jede Teilgruppe des Projektes einen Vorschlag, wie viel Geld sie benötigt. Aus diesen Teilvorschlägen bildet man dann einen Konsens. Dies erfordert jedoch oft einen zeitraubenden und konflikt-trächtigen Abstimmungsprozess. In der Praxis werden beide Methoden oft kom-biniert.

Kontrollen (besser: permanentes Controlling)


Während des Projektes und nach Beendigung sollte kontrolliert werden. Wir können hier in systemorientierte und ergebnisorientierte Kontrollen unterscheiden.

Die systemorientierten Kontrollen nennt man auch "Marketing Audit". Hier werden die Voraussetzungen für den Erfolg einer Strategie kontrolliert. Das bedeutet: sind wir von den richtigen Prämissen ausgegangen (Prämissenaudit)? Haben wir die rich-tigen Ziele (Zielaudit) festgelegt? Haben wir die richtigen Maßnahmen eingeleitet (Maßnahmenaudit)? Ist unsere Ablauforganisation und ist unsere Aufbauorgani-sation (unsere Stellen u. Abteilungen) so, dass die Ziele erreicht werden können (Prozess- und Organisationsaudit)?

Bei den ergebnisorientierten Kontrollen hingegen kontrolliert man die Ergebnisse wie Umsatz, Gewinn und Marktanteil.  Besser als am Ende zu kontrollieren, ist jedoch ein permanentes Steuern, also ein Controlling. Man sollte schon dann gegensteuern, wenn man merkt, dass man sich nicht mehr dem angepeilten Ziel nähert, statt erst am Ende zu kontrollieren.

Controlling und „Kontrolle“


Hinweis: Generell wäre es besser, den Begriff „Controlling“ nicht mit „Kontrolle“ gleichzusetzen1. „Controlling“ drückt Steuerung aus, „Kontrolle“ klingt mehr nach „Häkchen machen“ und dies ist ganz und gar nicht die Idee. Man muss sich Controlling vorstellen wie ein Navigationssystem, das sich schon während der Fahrt melden muss, wenn man vom eingegebenen Ziel abweicht und nicht erst hinterher.


Controlling, Strategisches und operatives

Entsprechend der bereits bekannten Unterscheidung versteht man unter operativem Marketingcontrolling alls kurzfristigen Maßnahmen, welche sich auf eine Laufzeit von ca. 12 – 15 Monaten beziehen.

Strategisches Controlling sind hingegen langfristig ausgelegte Maßnahmen welche für eine Laufzeit von deutlich mehr als einem Jahr bis etwa 5 Jahre ausgelegt sind.



Inspirations-Zitat
                                                                                                                                    

„Wir hören nicht auf zu spielen, weil wir älter werden,
  wir werden älter, weil wir aufhören zu spielen”

Unbekannt



Viele Grüße, Lernen ist leicht!


 


Dr. Marius Ebert, der Spaß-Doc
        









                

















             












Mittwoch, 28. April 2010

Grundbegriffe VWL Technischer Betriebswirt/in in 28 Tagen


© Dr. Marius Ebert, Deutschlands Schnell-Lernexperte, Am Kissel 7, 53639 Königswinter, Fon  0049/2223/90 59 75, Fax 0049/2223/90 59 76, Email: info@spasslerndenk.de, Website: http://www.spasslerndenk.de


 

Einordnung/Grundbegriffe VWL (Technischer  Betriebswirt/in in 28 Tagen)


Grundaufgabe von BWL und VWL


Die Volkswirtschaftslehre (VWL) betrachtet die Wirtschaft aus der Vogelperspektive. Diese Perspektive nennt man auch „markroökonomische Perspektive. Die VWL untersucht also, wie die verschiedenen Wirtschaftssubjekte (Unternehmen, private Haushalte usw.) zusammenwirken. Die Betriebswirtschaftslehre nimmt demgegenüber die Froschperspektive  (mikroökonomische Perspektive) ein. Sie betrachtet die Wirtschaft aus Sicht eines Betriebes.


Grundproblem der Wirtschaft: Knappheit (besser: Verfügbarkeit)


Als zentrales Problem der Wirtschaft wird die Knappheit angesehen. Aus dieser Knappheit entsteht der Zwang zum Wirtschaften. Der Knappheit der Güter stehen die unbegrenzten Bedürfnisse der Menschen gegenüber. Aus diesem Konflikt entsteht der Zwang, wirtschaftlich zu handeln. Zumindest steht es so in den Lehrbüchern. Was wäre, wenn es gar keine Knappheit gäbe, sondern nur momentane Verfügbarkeit und Nicht-Verfügbarkeit?
Würde dann die gesamte Lehre in ihren Grundfundamenten wackeln? Haben wir vielleicht nur deswegen dieses Knappheitsdenken, weil wir dies Alle glauben?


Wirtschaften: Minimal- und Maximalprinzip, homo oeconomicus


Wirtschaften kann der Mensch nach zwei Prinzipien. Entweder er versucht aus knappen Mitteln das Maximale herauszuholen. Dann handelt er nach dem Maxi-malprinzip. Oder er versucht ein festes Ziel mit minimalem Mitteleinsatz zu erreichen. Dann handelt er nach dem Minimalprinzip. Beide Prinzipien kann man unter dem Oberbegriff „ökonomisches Prinzip“ zusammen fassen. Man geht dabei vom Menschentyp des „homo oeconomicus“ aus. Darunter versteht man den rational nach dem Maximal- oder dem Minimalprinzip handelnden Menschen.


Bedürfnis, Bedarf, Nachfrage


Nicht alle Bedürfnisse der Menschen werden sofort am Markt relevant. Man unter-scheidet zwischen Bedürfnis, Bedarf und Nachfrage. Ein Bedürfnis ist ein „Mangel-empfinden“, ein Bedarf ist ein Mangelempfinden das mit Kaufkraft ausgestattet ist. Die Nachfrage schließlich ist der am Markt wirksame Bedarf.

Die folgende Übersicht zeigt diesen Zusammenhang. Ein Teil der unbegrenzten Bedürfnisse (durch die gestrichelte Linie angedeutet) ist mit Kaufkraft ausgestattet und bildet den Bedarf. Wiederum nur ein kleinerer Teil davon wird zur Nachfrage.

     

                                                  

 

Begriff der Opportunitätskosten


Ein weiterer wichtiger Begriff ist der Begriff der Opportunitätskosten. Hierunter versteht man die Kosten des entgangenen Nutzens. Wer zum Beispiel Geld in eine Maschine investiert, der kann dieses Geld nicht Zins bringend bei der Bank anlegen. Kosten des entgangenen Nutzens sind somit die Zinsen auf den in die Maschine investierten Betrag. Diese Kosten müssen der Maschine zugerechnet werden, wenn man ihre Wirtschaftlichkeit berechnen will.


Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren u. Einkommensarten

                                         
Die drei volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren heißen: Arbeit, Boden und Kapital. Durch Arbeit erzielt man Lohn, durch Boden erzielt man Grundrente und durch Kapitaleinsatz erzielt man Zinsen.


Betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren


Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) unterscheidet in elementare und dispositive (pla-nerische) Produktionsfaktoren. Die elementaren Produktionsfaktoren heißen: Arbeit,

Betriebsmittel und Werkstoffe. „Betriebsmittel“ sind die eingesetzten Maschinen. Unter Werkstoffen versteht man die Roh-,  Hilfs- und Betriebsstoffe.

Die dispositiven Produktionsfaktoren teilen sich in originäre und derivative (= abgeleitete). Unter originären versteht man die strategischen Entscheidungen und unter den derivativen die Planung, die Organisation und die Kontrolle.


Wirtschaftssubjekte und Wirtschaftsobjekte


Wie wir bereits gesehen haben, nimmt die VWL eine Vogelperspektive ein. Sie be-trachtet das Zusammenwirken von Wirtschaftssubjekten und Wirtschaftsobjekten. Wirtschaftssubjekte sind die Handelnden, also zum Beispiel die privaten Haushalte und die Unternehmen. Mit Wirtschaftsobjekten hingegen wird gehandelt, Wirtschaftsobjekte sind als die Güter und das Geld.
             

Wirtschaftssektoren


Je nach dem Entwicklungsstand einer Wirtschaft kann man verschiedene Sektoren voneinander unterscheiden. Die folgende Übersicht zeigt, welche Wirtschaftsbereiche in welchem Sektor im Vordergrund stehen.


Begriffe:  Konsum, Ersparnis


Zwei weitere Begriffe sind von grundlegender Bedeutung. Konsum bedeutet, das Wirtschaftsobjekte verbraucht werden. Durch Ersparnis hingegen sammelt man Geldkapital durch Konsumverzicht.


Begriffe: Produktion, Investition


Produktion bedeutet dass Güter hergestellt werden, indem man die Produktionsfaktoren einsetzt.

Investition bedeutet, dass man Geld in Sachvermögen (oder auch in Geistvermögen) steckt, um damit einen Gewinn zu erzielen. Der folgende Text zeigt, dass man hier noch genauere Unterscheidungen trífft.


Investition, genauere Betrachtung


Bruttoinvestition: alle in einer Volkswirtschaft (jährlich)  getätigten Investitionen.

Ersatzinvestition: Ersatz einer abgeschriebenen Investition.

Erweiterungsinvestition (Nettoinvestition): über die Abschreibung hinaus, z. B. Erweiterung des Maschinenparks.

Vorratsinvestition: Investition in Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und auch in Halbfertig- und  in Fertigfabrikate.

Zum Abschluss unserer Betrachtung der volkswirtschaftlichen Grundbegriffe behandeln wir noch den Begriff des Grenznutzens.



Begriff des Grenznutzens


Grenznutzen ist der zusätzliche Nutzen für "einen zusätzlichen Schritt", das heißt zum Beispiel der Nutzen einer zusätzlich produzierten Einheit eines Gutes, eines zusätzlich konsumiertes Stücks eines Gutes etc.



Inspirations-Zitat

"Fehler sind dazu da, dass man sie macht. Dumme machen immer
die gleichen Fehler. Erfolgreiche machen immer neue Fehler."

Unbekannt




Viele Grüße, Lernen ist leicht!


 


Dr. Marius Ebert, der Spaß-Doc
        












                      

















































































Dienstag, 27. April 2010

Praktische Preispolitik Betriebswirt/in IHK in 26 Tagen


© Dr. Marius Ebert, Deutschlands Schnell-Lernexperte, Am Kissel 7, 53639 Königswinter, Fon  0049/2223/90 59 75, Fax 0049/2223/90 59 76, Email: info@spasslerndenk.de, Website: http://www.spasslerndenk.de

 

Praktische Preispolitik Betriebswirt/in IHK Schnell-Lernsystem


Wir betrachten zuerst die gesetzlichen Determinanten, die unsere preispolitischen Entscheidungen einschränken.

Eine Preisbindung des Händlers durch den Hersteller gibt es in Deutschland nur noch für Verlagserzeugnisse. Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen, GWB, § 30 (Zeitungen und Zeitschriften), § 5 Buchpreisbindungsgesetz.

Die Preisangabenverordnung (PAngV) schreibt vor, dass bei einem Verkauf an Endverbraucher der Endpreis incl. Umsatzsteuer anzugeben ist. Für im Schaufenster ausgestellte Waren gibt es eine Auszeichnungspflicht.

Bei Preisgegenüberstellungen verbietet das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) die so genannten Mondpreise, also die angebliche Reduzierung völlig überhöhter Preise. Dies gilt als Verstoß gegen die guten Sitten lt. § 1 UWG.

Laut GWB (= Gesetz gegen Wetttbewerbsbeschränkungen) ist es außerdem verboten, Waren oder Dienstleistungen dauerhaft unter Einstandspreis anzubieten, es sei denn, dies ist sachlich gerechtfertigt (§ 20 (4) GWB).

Alle Händler, die Waren an Verbraucher verkaufen, müssen den so genannten Grundpreis angeben. „Grundpreis“ bedeutet der Preis für eine nachvollziehbare Recheneinheit, z. B. pro 1 kg oder pro 100 g, damit der Verbraucher die Preise leichter vergleichen kann.



Exkurs: Kostenrechnung


Bevor wir die Möglichkeiten praktischer Preisfestsetzung betrachten, brauchen wir Grundlagen aus der Kostenrechnung.


Kostenrechnung, Begriffsklärung


Wir klären zunächst die Begriffe "fixe" und "variable" Kosten. Fixe Kosten sind beschäftigungsunabhängige Kosten, das heißt, sie fallen an, unabhängig davon, ob etwas produziert wird oder nicht. Variable Kosten fallen hingegen nur an, wenn etwas produziert wird, das heißt, es sind beschäftigungsabhängige Kosten.

Wir klären nun die Begriffe "Einzelkosten" und "Gemeinkosten". Einzelkosten lassen sich dem einzelnen Produkt direkt zurechnen. Gemeinkosten lassen sich dem einzelnen Produkt nicht direkt, sondern nur indirekt über Schlüsselgrößen zu-rechnen.

Diese Begriffe im Zusammenhang betrachtet, können wir sagen:

Einzelkosten sind variable Kosten. Gemeinkosten können sowohl fix, als auch variabel sein.

Wir merken uns: Fixkosten sind immer Gemeinkosten, aber Gemeinkosten sind nicht immer Fixkosten.


Kostenrechnung, Aufbau und Kalkulationsschema


Die Kostenrechnung gliedert sich in die Kostenartenrechnung, die Kostenstellenrechnung und die Kostenträgerrechnung.

In der Kostenartenrechnung erfolgt eine Gliederung und systematische Erfassung der Kosten.

In der Kostenstellenrechnung ist die Leitfrage: Wo sind die Kosten angefallen? Hier werden unter anderem Schlüsselgrößen ermittelt, um die Gemeinkosten auf die einzelnen Produkte umzulegen.

In der Kostenträgerrechnung werden die Kosten auf die einzelnen Produkte (= Kostenträger) umgelegt. Hier ist die Leitfrage: Wofür sind die Kosten angefallen?

Üblich ist folgendes Kalkulationsschema, um die Selbstkosten zu ermitteln. Das Grundprinzip dieses Schemas lautet: Einzelkosten + geschlüsselte Gemeinkosten (vgl. Haberstock, Kostenrechnung I).


Kostenorientierte Preisfestsetzung, Produktionsbetrieb


Die kostenorientierte Preisfestsetzung eines Produktionsbetriebes rechnet üblicherweise nach dem Schema:

Selbstkosten + Gewinnzuschlag.

Für Zusatzaufträge sollte der Preis nach dem Schema:

variable Kosten + Gewinnzuschlag

berechnet werden.


Kostenorientierte Preisfestsetzung, Handel


Ähnlich ist das kostenorientierte Schema eines Handelsunternehmens aufgebaut. Dort kalkuliert man wie folgt:

                            Einkaufspreis der Ware
             
              +              Bezugskosten
                            _____________________
              =              Einstandspreis
             
              +              Betriebskosten
                            _____________________
          =                  Selbstkosten der Ware
             
              +              Gewinn
                            _____________________
              =              Nettoverkaufspreis der Ware
             
              +              Mehrwertsteuer
                            _____________________

              =              Bruttoverkaufspreis der Ware             

Diese rein kostenorientierte Preisfestsetzung muss jedoch durch Marktorientierung ersetzt werden. So entstehen Preise für Produkte, die, weil ein höherer Marktpreis durchsetzbar ist als bei anderen, auch einen höheren Anteil der Betriebskosten tragen (müssen).                            


Nachfrageorientierte Preisfestsetzung


Die nachfrageorientierte Preisfestsetzung stellt nicht auf die Kostenseite ab, sondern fragt nach den Preisvorstellungen und der Preisbereitschaft der Zielgruppe.

 

Branchenorientierte Preisfestsetzung


Die branchenorientierte Preisfestsetzung ist in Branchen mit homogenen Gütern relativ verbreitet. Man orientiert sich am Branchenpreis oder an der Preisforderung des Marktführers. 

Preispolitische Strategien


Es gibt zwei grundverschiedene Ansätze: die Skimming-Strategie und die Penetra-tionsstrategie. Die Tabelle zeigt die Unterschiede:


Strategie
Skimming-Strategie
Penetrations-Strategie

das bedeutet:
Abschöpfungs-Strategie

Durchdringungs-Strategie
Vorgehen
hochpreisig in den Markt
einsteigen, später Preis
senken.
niedrigpreisig einsteigen ,
ev. später Preis erhöhen
Ziele
zeitliche Monopolgewinne
abschöpfen, frühes Ein-
spielen der F.u.E.- Auwen-
dungen.

schnelle Verbreitung anstreben, hoher Marktanteil, Folgege-schäfte  anstreben,
Erfahrungskurveneffekt nutzen

Voraussetzungen
Exklusivität, Prestigeobjekt

schnelle Distribution ist möglich, d. h. gute Logistik
Beispiel(e)
Unterhaltungselektronik

Microsoft,   im Extrem: Rocke-feller, Netscape  (Preis = 0)



Eine dritte Strategie ist die Strategie der Preisdifferenzierung. Man nimmt also für das gleiche Produkt oder die gleiche Dienstleistung unterschiedliche Preise. Je nachdem, nach welchem Kriterium man die unterschiedlichen Preise nimmt, unterscheidet man Preisdifferenzierung nach Gebieten (Benzinpreise), Preisdiffe-renzierung nach Zeiten (Tourismus) und Preisdifferenzierung nach Kundengruppen (Ermäßigung für Studenten).

Preispolitik und Kostenrechnung: die grundsätzlichen Denkfehler


Das Kalkulationsschema der differenzierten Zuschlagskalkulation offenbart bei genauem Hinsehen den grundsätzlichen Denkfehler der Kostenrechnung, die ja ein Steuerungsinstrument des Unternehmens sein soll. Sinn eines betriebswirtschaftlichen Steuerungsinstrumentes ist es aber, das Unternehmen bestmöglich in die sie umgebende Umwelt einzupassen.


Falsch: Erst der Preis, dann der Kunde


Das Kalkulationsschema zeigt jedoch eine  ausschließlich egozentrische Sichtweise, das Unternehmen dreht sich nur um sich selbst. Zunächst werden die eigenen  Kosten berechnet, dann der eigene  gewünschte Gewinnzuschlag und dann als Ergebnis ein Preis errechnet. Dieses Ergebnis, der Preis, muss aber von der Umwelt  gezahlt werden.1


Richtig: Erst der Kunde, dann der Preis: Target Costing


Völlig anders ermittelt die so genannte Zielkostenrechnung, auch "Target Costing" genannt, den Preis. Sie geht von den erforschten Bedingungen des Marktes aus und ermittelt so, gewissermaßen rückwärts denkend, zunächst den Preis und dann die Kosten. Zielgröße ist also der Preis, den der Kunde bereit ist zu zahlen. Die Ausgangsfrage lautet: Was darf ein Produkt kosten? Dieser Preis wird dann zunächst um eine angepeilte Gewinnmarge reduziert. Übrig bleiben die so genannten "Allowable Costs", das heißt die Kosten, die maximal für Design, Konstruktion und Zulieferpreise anfallen dürfen.

Der zweite grundsätzliche Denkfehler hängt ebenfalls mit dem Schema der differenzierten Zuschlagskalkulation zusammen. Dieses Schema suggeriert, dass auf gar keinen Fall ein Preis gefordert werden darf, der unter den Selbstkosten liegt.1


Falsch: Nie einen Preis unter Selbstkosten nehmen


In diesem Schema werden die Gemeinkosten jeweils durch differenzierte Zuschlagssätze auf die Einzelkosten errechnet. Grundidee dieser Zuschlagssätze ist dabei, dass die Gemeinkosten sich möglichst proportional zu den jeweiligen Einzelkosten verhalten sollen. Steigen also die Einzelkosten, so steigen die Gemein-kosten ebenfalls und zwar in möglichst gleichem Verhältnis, wenn der gewählte Zuschlagssatz richtig ist.


Richtig: Preis unter Selbstkosten, wenn dadurch hohe Stückzahlen erreicht werden


Genau das gilt aber dann nicht mehr, wenn die Stückzahlen stark steigen und der Anteil der fixen Kosten an den Gemeinkosten relativ hoch ist, wovon man in der Regel ausgehen kann, besonders was die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten betrifft. Mit stark steigenden Stückzahlen verteilen sich diese fixen Bestandteile auf immer mehr Stücke, die Kosten pro Stück nehmen also immer stärker ab, statt zu.


Preis unter Selbstkosten führt zu Gewinn


Eine Preissenkung unter die vorher kalkulierten Selbstkosten kann dann sogar zu einem Gewinn führen und nicht etwa zu einem Verlust, wie es das  Schema suggeriert. Die nach dem Schema der differenzierten Zuschlagskalkulation errechneten Selbstkosten gelten also nur für eine ganz bestimmte Ausbringungsmenge (innerhalb einer gewissen Bandbreite) und sind bei stark steigenden Stückzahlen geringer als vorher kalkuliert.

Wenn die Stückzahlen stark steigen (dies allerdings ist zwingende Voraussetzung), dann kann der Unternehmer einen (hohen) Gewinn erzielen, obwohl (oder besser "weil") er einen Preis gefordert hat, der unter den vorher errechneten Selbstkosten liegt.


Wie legt man einen Preis in der Praxis fest?


"Eine Sache ist genau das wert,
was der Käufer dafür zu zahlen bereit ist."

Publius Syrus, Römischer Schriftsteller, 1. Jh. v. Chr.

Durch dieses Zitat von Publius Syrus ist das Wesen der Preispolitik in wenigen Worten auf den Punkt gebracht. Mathematische Modelle helfen in der Praxis sehr wenig, um einen Preis zu bestimmen. Folgende Richtlinien helfen dabei:

Preise müssen im Rahmen bleiben


Wenn ein Markt etabliert ist, wird das ungefähre Preisniveau schnell von allen erkannt. Ist Ihr Preis höher als das allgemeine Preisniveau, fragt sich der Kunde sehr schnell, ob er nicht zuviel bezahlt. Dann müssen Sie ihm gute Argumente bringen, für was  er mehr bezahlen soll.


Der Kunde ist preisbereiter, wenn er glaubt, bessere Qualität zu bekommen


Der Kunde zahlt für Qualität etwas mehr aber in der Regel nicht viel mehr. Qualitätsprodukte dürfen und sollten daher etwas teurer sein.


Teurere Produkte sollten Prestige bieten


Wenn Sie ihr Produkt hoch preisig positionieren, sollten Sie dem Kunden entsprechendes Prestige bieten. Der Preis wird damit zu einer Eigenschaft des Produktes. Er besagt, dass das Produkt viel wert ist.


Hohe Preise und hohe Gewinne ziehen die Konkurrenz an


Kluge Unternehmen melken den Markt nicht leer. Sie behalten niedrigere Preise bei, um den Markt zu dominieren und neue Konkurrenz abzuschrecken. Marktneulinge dringen in der Regel über einen niedrigeren Preis in den Markt ein.


Vorsicht bei Preisnachsenkungen und Preisnachlässen


Der amerikanische Strategieexperte Michael Porter sagt es so: "Preissenkungen sind meistens Wahnsinn, wenn die Konkurrenz ihre Preise ebenso weit senken kann, wie Sie." Preissenkungen  sind schnell vollzogen, aber dann die Preise wieder zu erhöhen, ist schwierig. Es ist ein Unterschied, ob man sich konsequent als Teil einer Marketing-Strategie mit niedrigen Preisen am Markt positioniert und dadurch hohe Umsätze erzielt (Aldi-Strategie), oder ob man "mal" die Preise senkt.

Außerdem  gilt folgende harte Wahrheit: wer sich im Wettbewerb in der Rolle wieder findet, dass er mit seinen Kunden ständig über Preisnachlässe diskutieren muss, hat sonst nichts zu bieten.


Preispolitik und Internet


Das Intenet macht Märkte und Preise transparenter. Preisagenturen suchen für den Kunden das gewünschte Produkt zum günstigsten Preis und nutzen dabei auch die Informationen des Internets. Diese zunehmende Transparenz veranlasst einige Experten dazu, zu prophezeihen, dass wir uns in Zukunft für die meisten Produkte an digitale Preisanzeigen gewöhnen müssen, auf denen sich die Preise stündlich  oder sogar minütlich  ändern.

Auf der anderen Seite bietet das Internet aber auch neue Möglichkeiten, die Preisbereitschaft der Kunden und die Elastizitäten zu testen. Die Preisbereitschaft kann z. B. über Online-Auktionen getestet werden, die Elastizität kann getestet werden, indem man den Preis von einer bestimmten abgesetzen Stückzahl abhängig macht ("80 Euro, wenn 200 Leute kaufen"). Diese Art der Preispolitik nennt man "Power Pricing".

(In teilweiser  Anlehnung an Trout/Rivkin: "Die Macht des Einfachen")

 

Inspirations-Zitate
                                                                                                                                    

„Wenn sich Ereignisse in meinem Leben wiederholen,
dann gibt es da eine Lektion, die ich lernen muss.“

Harry Palmer



Viele Grüße, Lernen ist leicht!


 


Dr. Marius Ebert, der Spaß-Doc